Poolbillard
Was ist Poolbillard?
Poolbillard ist eine Variante des Billards, bei der es darum geht, mit einem weißen Spielball farbige Objektbälle nach bestimmten Regeln in sechs Taschen einzulochen.
Zu den Objektbällen zählen sieben (Nr. 1 bis 7) zu den „Vollen“, was bedeutet, dass sie komplett eingefärbt sind, sieben zu den Halben (Nr. 9 bis 15), was bedeutet, dass sie nur zur Hälfte eingefärbt sind, sowie eine schwarze Kugel (Nr. 8).
Der Spielball wird dabei als einzige Kugel mithilfe des Queues gespielt. Die Spieler haben abwechselnd je eine Aufnahme. Die Aufnahme ist beendet, wenn der Spieler in einem Stoß keine Kugel regelgerecht lochen konnte.
Die Kugeln haben einen Durchmesser von 57,2 mm und der Tisch ist 9 Fuß groß und damit 127 cm breit, 254 cm lang und zwischen 75 cm und 85 cm hoch. Die Queues haben in den meisten Fällen einen Durchmesser von 12 mm bis 13 mm.
Disziplinen
Die Disziplinen mit der größten Bedeutung und offizielle Ligadisziplinen der Deutschen Billard-Union (DBU) sind: 8-Ball, 9-Ball, 10-Ball und 14/1 endlos. Alle Disziplinen werden im Ligabetrieb gespielt und für jede Disziplin gibt es eine eigene Einzelmeisterschaft (z.B. 8-Ball-Landesmeisterschaft) auf der ausschließlich eine der Disziplinen gespielt wird.
Im Poolbillard gibt es allgemeine Spielregeln, aber auch Regelwerke für die einzelnen Disziplinen. Die offiziellen Regelwerke werden von der Deutschen Billard-Union (DBU) veröffentlicht. Vereinfachte und grundlegende Spielweisen sind untenstehend beschrieben.
8-Ball, die bekannteste Poolbillarddisziplin, wird mit fünfzehn Objektbällen und einem Spielball gespielt.
Die Objektbällen werden in einer Dreiecksform beginnend am Fußpunkt aufgebaut. Dabei befindet sich die Kugel Nummer 8 in der Mitte des Dreiecks und die äußersten beiden Kugeln sind von einer unterschiedlichen Farbgruppe.
Beide Spieler versuchen zunächst, ihre Farbgruppe zu lochen, um dann die Kugel Nummer 8 versenken zu dürfen, was bei korrekter Ausführung zum Gewinn des Spieles führt.
8-Ball ist ein Ansagespiel, sodass vorher angesagt werden muss, welche Kugel in welche Tasche gespielt wird. Ein Spieler darf weiterspielen, solange er die eigene, angesagte Kugel in die angesagte Tasche versenkt und kein Foul begeht.
Beim 9-Ball wird mit den Objektbällen Nummer 1 bis 9 und einem Spielball gespielt.
Die Objektbälle werden in einer Rautenform aufgebaut. Dabei findet sich die Kugel Nummer 9 auf dem Fußpunkt und gleichzeitig in der Mitte einer Raute. Die Kugel Nummer 1 befindet sich an der Spitze der Raute, d.h. am nächsten zur Kopflinie. Beim Anstoß muss die Kugel Nummer 1 getroffen werden.
Bei jedem Stoß muss die Kugel mit der niedrigsten Zahl zuerst angespielt werden.
Es gewinnt der Spieler, der die Kugel Nummer 9 zuerst korrekt locht oder den Gegner zu drei Fouls in Folge zwingt.
Es ist erlaubt, eine Kugel zu lochen, die noch gar nicht an der Reihe ist, solange man zuerst den Ball mit der niedrigsten Zahl angespielt hat („Kombination“). Dazu zählt auch die Kugel Nummer 9, um damit frühzeitig das Spiel zu gewinnen.
9-Ball ist kein Ansagespiel, Zufallstreffer sind daher erlaubt.
Beim 10-Ball wird mit den Objektbällen Nummer 1 bis 10 und einem Spielball gespielt.
Die Objektbälle werden in einer Dreiecksform aufgebaut. Dabei findet sich die Kugel Nummer 1 auf dem Fußpunkt, die Kugel Nummer 10 ist in der Mitte des Dreiecks.
Ähnlich wie im 9-Ball müssen die Kugeln in aufsteigender Reihenfolge angespielt werden, jedoch muss hier vor jedem Stoß angesagt werden, welche Kugel in welches Loch gespielt wird. Dadurch wird die im 9-Ball vorhandene Zufallskomponente reduziert.
Das Ziel des Spiels ist, die Kugel mit der Nummer 10 nach Ansage mit einem korrekten Stoß zu versenken. Im Gegensatz zum 9-Ball kann die Kugel Nummer 10 zwar über Kombination gelocht werden, aber diese wird wieder auf den Fußpunkt gesetzt und das Spiel ist noch nicht gewonnen.
Beim 14/1 endlos wird mit allen fünfzehn Objektbällen und einem Spielball gespielt.
Die Objektbälle werden in einer Dreiecksform beginnend am Fußpunkt aufgebaut. Die Positionen der Kugeln sind egal.
Es handelt sich um ein Punktespiel, bei dem es darum geht, eine bestimmte Punktzahl zu erreichen (oder endlos). Man darf jeden Objektball mit vorheriger Ansage versenken und bekommt dafür immer einen Punkt, für ein Foul bekommt man einen Punkt abgezogen. Bei drei nacheinander folgenden Fouls gibt es einen Punktabzug von 15 Punkten.
Der Spielablauf sieht so aus, dass die Spieler 14 Objektbälle versenken. Ein Ball bleibt somit übrig und das Rack wird wieder aufgebaut (der Platz auf dem Fußpunkt bleibt frei) und man darf weiterspielen.
Abläufe im Sportbetrieb
Ablauf einer Saison
Im Ligabetrieb spielen in etwa sechs bis acht Mannschaften in einer Saison eine Hin- und Rückrunde.
Ein Sieg erbringt zwei Punkte, ein Unentschieden einen Punkt und eine Niederlage keinen Punkt.
Entsprechend der Platzierung steigen Mannschaften mit Berücksichtigung von Relegationen auf oder ab. Die unterste Liga ist die Kreisliga, die oberste Liga die 1. Bundesliga.
Ablauf eines Spieltags
An einem Spieltag spielen pro Mannschaft mindestens vier Spieler (maximal 8 Spieler) gegeneinander.
Ein Spiel besteht aus zwei Halbzeiten mit je vier Spielen. Pro Halbzeit werden alle vier Disziplinen 8-Ball, 9-Ball, 10-Ball und 14/1 endlos gespielt. Das bedeutet, dass jede Disziplin genau zwei Mal an einem Spieltag gespielt wird.
Zu Beginn der ersten Halbzeit bestimmt jede Mannschaft für sich, welcher Spieler welche der vier Disziplinen spielt. So entstehen zufällige Begegnungen. Die Länge eines Spiels hängt von der Liga der Mannschaften ab.
Nachdem alle Spiele der ersten Halbzeit beendet wurden, bestimmen die Mannschaften erneut welcher Spieler welche Disziplin spielt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass kein Spieler dieselbe Disziplin aus der ersten Halbzeit spielt.
Der Spieltag ist beendet, sobald alle Spiele der zweiten Halbzeit beendet sind. Ergebnisse können von einem 8:0 über ein 4:4 bis hin zu einem 0:8 reichen.